Bericht zum Workshop am 27.05.2025
Rund 20 Teilnehmende informierten sich am 27. Mai 2025 im Rahmen eines Workshops über die aktuellen Möglichkeiten und Vorteile des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes für Unternehmen.
Frau Ritz (Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim) stellte zunächst die Regionale Koordinationsstelle Fachkräfteeinwanderung für Nagold-Pforzheim, Ludwigsburg und Stuttgart vor und gab einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt sowie die Historie und Entwicklung der Fachkräfteeinwanderung in Deutschland. Im Fokus standen die verschiedenen Zuwanderungswege, Visa- und Aufenthaltstitel, die Fiktionsbescheinigung sowie die Pflichten von Arbeitgebern.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem beschleunigten Fachkräfteverfahren nach §81a AufenthG, das Unternehmen einen schnelleren Zugang zu dringend benötigten Fachkräften ermöglicht. Frau Ritz erläuterte die notwendigen Antragsunterlagen, das Anerkennungssystem für ausländische Abschlüsse (u.a. ZAB, Anabin, IHK Fosa) sowie die Rolle der neuen Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften in Baden-Württemberg. Die Agentur wurde von den Teilnehmenden besonders für ihre unbürokratische und zügige Unterstützung gelobt.
Neuerungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes
Das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz eröffnet Unternehmen zahlreiche neue Möglichkeiten zur Gewinnung internationaler Fachkräfte. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen:
- Erleichterte Einreise und Beschäftigung für Fachkräfte mit anerkanntem Abschluss oder mindestens zweijähriger Berufserfahrung und Ausbildung im Herkunftsland
- Einführung der Chancenkarte für die Arbeitssuche auf Basis eines Punktesystems (Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung)
- Anerkennungspartnerschaft: Das Anerkennungsverfahren kann nach Einreise parallel zur Beschäftigung erfolgen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind
- Abbau bürokratischer Hürden und beschleunigte Verfahren, insbesondere durch die neue Landesagentur und digitale Tools wie die DAB-Auskunft zur Berufsqualifikation
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Besonders im Fokus standen Fragen zu den Möglichkeiten für Pflegeberufe, die Beschäftigung von Auszubildenden aus Drittstaaten, die sogenannte Balkanregelung sowie die Anerkennung und Beschäftigung von Berufskraftfahrern. Auch das beschleunigte Verfahren und die dafür notwendigen Dokumente wurden intensiv besprochen. Das starke Interesse unterstreicht erneut den Bedarf an unkomplizierter und schneller Unterstützung für Unternehmen. Die Veranstaltung bot zudem Gelegenheit, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue Netzwerke zu knüpfen.
Der Workshop zeigte: Die aktuellen gesetzlichen Neuerungen bieten Unternehmen in der Region konkrete Chancen, dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Insbesondere die beschleunigten Verfahren und die neue Chancenkarte eröffnen neue Wege, internationale Talente für den Wirtschaftsstandort zu gewinnen und langfristig zu binden.
Die Wirtschaftsförderung steht Unternehmen weiterhin beratend zur Seite und unterstützt bei individuellen Fragestellungen.
Ansprechpartnerin:
Lidia Niestoruk
lidia.niestoruk(at)nordschwarzwald.de