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Der Digital Hub Nordschwarzwald geht – die Digitalisierung bleibt

Der Digital Hub Nordschwarzwald geht – die Digitalisierung bleibt

Mit dem Jahr 2025 endet eine wichtige Phase der digitalen Transformation in unserer Region: Das Projekt Digital Hub Nordschwarzwald stellt seine Arbeit in der bisherigen Form ein. Was zunächst nach Abschied klingt, markiert in Wirklichkeit den erfolgreichen Abschluss eines bedeutenden Kapitels und zugleich den Beginn eines neuen Abschnitts der Digitalisierung im Nordschwarzwald.

Der Digital Hub startete im Oktober 2018 gemeinsam mit neun weiteren regionalen Hubs in Baden-Württemberg. Ziel war es, Baden-Württemberg auch im digitalen Zeitalter als führenden Innovations- und Wirtschaftsstandort zu stärken und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Schnell entwickelte sich das Projekt zu einem Leuchtturm für die Region. Die hohe Relevanz des Themas spiegelte sich nicht zuletzt in der Bewilligung einer zweiten Förderperiode ab Ende 2022 wider.

Unter der Konsortialführung der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) vereinte der Hub zwölf Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen und deckte mit seinen Standorten in Pforzheim, Nagold und Horb am Neckar die gesamte Region ab.

Um die Erfolge des Digital Hub zu würdigen, haben wir mit den drei Standorten gesprochen. Die Antworten zeigen eindrucksvoll, was in den vergangenen Jahren bewegt wurde und wie die Digitalisierungsarbeit auch über 2025 hinaus weitergeführt wird.

Standort Horb – Gespräch mit Thomas Hegenauer

Thomas, was hat der Digital Hub möglich gemacht, das heute fest zur südlichen Teilregion gehört?

Thomas Hegenauer:

Als Erstes fällt mir das deutlich gewachsene Bewusstsein für die Chancen der Digitalisierung ein und dafür, welche Unternehmensbereiche sie konkret betrifft. Digitalisierung endet nicht bei der Automatisierung von Verwaltung oder Produktion, sie umfasst Themen von Kosteneinsparungen durch 3D-Druck über Virtual und Augmented Reality bis hin zu Cybersecurity.

Außerdem konnten wir Unternehmen durch Impulse auf Veranstaltungen, Vernetzung und individuelle Begleitung wertvoll unterstützen. Bis zum 3. Quartal 2025 haben wir in 72 Veranstaltungen über 2.600 Teilnehmende erreicht, mehr als 190 Unternehmen direkt begleitet und 12 Projekte sowie 27 Kooperationen angestoßen.

Du sprichst von Kooperationen, wie haben sich diese konkret in Horb ausgewirkt?

Thomas Hegenauer:

In den vergangenen Jahren ist eine enge und sehr fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft entstanden. Von gemeinsamen Forschungsprojekten über Fachveranstaltungen zu Cybersecurity, 3D-Druck oder XR bis hin zu offenen Austauschformaten. Besonders intensiv war die Kooperation mit der DHBW am Campus Horb. Gemeinsam konnten wir zahlreiche erfolgreiche Formate realisieren, darunter das zweitägige Cybersecurity Symposium Nordschwarzwald und die XR-Fachtage.

Standort Nagold – Gespräch mit Yagmur Baltali

Yagmur, welche Rolle spielten lokale Partner in Nagold und können diese die Digitalisierungsarbeit auch ohne den Hub fortsetzen?

Yagmur Baltali:

In Nagold hat insbesondere die enge Zusammenarbeit mit der IHK als zentralem Multiplikator eine wesentliche Rolle gespielt. Die IHK verfügt über etablierte Strukturen, direkten Zugang zu Unternehmen und langjährige Erfahrung in praxisnahen Angeboten.

Ein gutes Beispiel ist der CyberSicherheitsCheck der CSBW, der bereits heute von der IHK getragen und aktiv in die Betriebe gebracht wird. Dieses Angebot bleibt bestehen und sichert damit langfristig einen wichtigen Baustein der regionalen Digitalisierungsarbeit.

Ein weiteres Angebot von euch war der Co-Working-Space. Wie wurde er genutzt und welchen Beitrag leistete er zur Netzwerkarbeit?

Yagmur Baltali:

Der Co-Working-Space wurde über mehrere Jahre hinweg intensiv genutzt und war besonders für Start-ups attraktiv. Ein echtes Highlight war der Beach-Bereich, der sich schnell als beliebter Treffpunkt für kleinere Events, informelle Gespräche und Networking etabliert hat. Die lockere Atmosphäre erleichterte den Austausch über Herausforderungen, Erfahrungen und Potenziale.

Durch die räumliche Nähe entstanden wertvolle Kontakte zu regionalen Unternehmen, Kooperationen konnten angestoßen und Unterstützungsangebote des Digital Hubs gezielt vermittelt werden.

Standort Pforzheim – Gespräch mit Daniel Fissl

Daniel, wie hat der Standort Pforzheim die Vision „Digitalisierung für KMU“ konkret umgesetzt?

Daniel Fissl:

Wir haben unternehmensnah und praxisorientiert gearbeitet. Mit Formaten wie dem DigitalisierungsCheck und dem CyberSicherheitsCheck konnten wir individuelle Maßnahmen und klare Handlungsempfehlungen für KMU entwickeln und sie gezielt bei der digitalen Transformation begleiten.

Dabei war die enge Kooperation mit unseren regionalen Partnern von zentraler Bedeutung. Ein besonderes Highlight stellte die Veranstaltung „Nordschwarzwald Digital“ dar, welche zusammen mit der Sparkasse Pforzheim Calw stattfand und wertvolle Einblicke in aktuelle Trends der digitalen Transformation ermöglichte.

Welche Digitalisierungsbedarfe wurden sichtbar und was bleibt über 2025 hinaus wichtig?

Daniel Fissl:

Seit dem Projektstart sehen wir sehr deutlich, wie spürbar sich die digitalen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verändern und wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Prozesse und Geschäftsmodelle entsprechend auszurichten. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Betriebe genau an dieser Stelle ansetzen und sich verlässliche Orientierung und klare Einschätzungen wünschen. Die Projektpartner setzten ihre Arbeit auch im Jahr 2026 fort und begleiten die Region mit passenden Angeboten, in die bewährte Formate und Erfahrungen einfließen.

Fazit

Der Digital Hub Nordschwarzwald endet als Projekt, seine Wirkung aber bleibt. Was in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde – Netzwerke, Wissen, Vertrauen – wirkt in den Partnern und nicht zuletzt der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald weiter.
Wir danken sowohl Thomas Hegenauer, Yagmur Baltali und Daniel Fissl für die Einblicke als auch allen am Projekt Digital Hub Beteiligten für ihr großes Engagement.