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Gemeinsam Fläche schaffen – Chancen der Baulandentwicklung

Gemeinsam Fläche schaffen – Chancen der Baulandentwicklung

Steigende Anforderungen und wachsender Druck verändern die Rahmenbedingungen in der Baulandentwicklung. Gefragt sind neue Herangehensweisen – kooperativ, vorausschauend und lösungsorientiert.

Eine Praxiseinschätzung von Klaus Benetti, Bereichsleiter Infrastruktur bei THOST Projektmanagement GmbH.

Dem höherem Wohnraumbedarf und der Transformation von Gewerbebetrieben sowie der grundhaften Veränderungen traditioneller Branchen in Produktion und Dienstleistung stehen heute – nach den jüngsten Krisen – sehr hohe Anforderungen an die Schaffung von Grundstücken als Bauland gegenüber. Grundstücksentwicklungen werden in Zeiten nachhaltiger Landnutzung, wachsendem Flächenbedarf für fossilfreie Energien und klimaadaptiven Gebäude- und Quartierslösungen mit völlig neuen Anforderungen und Lösungen konfrontiert.

Unterstützung für komplexe Anforderungen

Gelungene Umsetzungen machen Mut, diese teilweise noch unbekannten Herausforderungen – für Mitwirkende in der Kommunalverwaltung, Planer, Gutachter, Sondersachverständige ebenso wie Investoren und späteren Bauherren sowie Nachbar*innen – mit etwas Unterstützung umzusetzen.

Eine Herangehensweise mit Weitsicht, Struktur und Kommunikation eröffnet erfolgversprechende Ansätze, um die neuen Komponenten in der Planung rechtzeitig und korrekt zu berücksichtigen.

Gerade bei Projekten mit mehreren Interessengruppen oder Investoren ist eine sorgfältige Vorabstimmung zur Entwicklung eines einvernehmlichen Entwurfes zu empfehlen. Planer und direkt Betroffene werden in solchen Prozessen oft schnell als parteiisch wahrgenommen. Externe Unterstützung kann durch ihre Neutralität und Allparteilichkeit den Weg zu gemeinsamen Lösungen erleichtern.

Entlastung für Kommunen

Zugleich kann die Arbeitsbelastung bei kommunalen Trägern reduziert und eine „Weiterbildung“ im Projektverlauf erwirkt werden. Das spart zum einen Zeit, weil keine Mitarbeiter für Schulungen freigestellt werden müssen, und zum anderen Kosten, weil die „Lerninhalte“ direkt Anwendung finden. Darüber hinaus können Mehraufwände bei Bedarf flexibel abgedeckt werden, ohne dauerhaft zusätzliche Ressourcen zu binden.

Dennoch bleibt die Initiierung eine schwierige Phase, um geeignete und gesellschaftlich vertretbare Nutzungen zeit- und fristgemäß zu platzieren. Hier können Netzwerke aus der klassischen Immobilienbranche oder aber aus einem Projektkontext heraus genutzt werden.

Angesichts des fortschreitenden Wandels kommen Städte und Gemeinden jedoch nicht umhin, ihre eigenen Mitarbeitenden mit den Herausforderungen zu konfrontieren, sie auf anstehende Aufgaben vorzubereiten und ihr Wissen auf den neuesten Stand zu bringen.

Beteiligung strategisch denken

Nicht zuletzt sehen sich Projekte einer kritischen Öffentlichkeit gegenüber, die sich auf vielfältige Weise artikuliert – etwa durch Stellungnahmen oder über Social Media. Das beeinflusst natürlich auch Bauleitplanungsverfahren, die ungeachtet dessen in den vorgesehenen Prozessschritten durchgeführt werden müssen. Daher sollte heute jedes Verfahren darauf vorbereitet sein, mit öffentlicher Aufmerksamkeit und Beteiligung konstruktiv umzugehen. Wird dies frühzeitig berücksichtigt, kann das Ergebnis gezielter erarbeitet und die Durchlaufzeit insgesamt überschaubarer gestaltet werden.

Die Rahmenbedingungen sind nicht einfach – aber die Werkzeuge sind da. Was es braucht, ist der Wille zur Zusammenarbeit, klare Prozesse und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

 

Quelle: Klaus Benetti, Bereichsleiter Infrastruktur bei THOST Projektmanagement GmbH