Vernetzungskongress und Spitzengespräch der Fachkräfteallianz

|Arbeitswelt und Beruf
© Tom Bush

Am 03. Februar 2020 trafen sich im Haus der Wirtschaft in Stuttgart über 200 Expertinnen und Experten der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg aus allen Regionen des Landes zum Vernetzungskongress und Spitzengespräch. Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Der Bund muss jetzt alles dafür tun, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ein Er-folg wird und unsere Unternehmen ihren Bedarf an Fachkräften decken können“

„Der demografische Wandel schreitet voran. Das hat Folgen für die Wirtschaft. Bis zum Jahr 2030 fehlen unseren Unternehmen im Land über 500.000 Fachkräfte“, skizzierte Wirtschaftsministerin und Vorsitzende der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die Herausforderungen. „Weder die Konjunktur noch der Strukturwandel dürften daran etwas ändern.“ Sie for-derte daher alle Akteure eindringlich auf, weiterhin jedes denkbare Fachkräftepotential zu erschließen und Weiterbildungsangebote stärker am technologischen Wandel zu orientieren.
Große Erwartungen knüpft die Ministerin an das Fachkräfteeinwanderungsge-setz, das am 1. März in Kraft tritt. Das Gesetz soll Erleichterung bei der Zuwanderung von ausländischen Fachkräften bringen. „Damit werden die Zuwande-rungsmöglichkeiten für beruflich qualifizierte Fachkräfte endlich an die liberalen Regelungen für Akademikerinnen und Akademiker angeglichen und die Beschränkung auf Mangelberufe aufgehoben. Das ist eine gute Nachricht für un-sere Unternehmen. Der Bund muss jetzt alles dafür tun, damit das Gesetz ein Erfolg wird und unsere Unternehmen ihren Bedarf an Fachkräften decken kön-nen“, betonte die Ministerin. Nach ihrer Auffassung sollten vor allem ausländische Fachkräfte mit Berufen aus den technischen Berufsfeldern, in Bauberufen sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen bei der Anwerbung durch die Bundes-regierung in den Fokus genommen werden. Denn nach Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit gibt es hier derzeit die größten Fachkräfteengpässe. „Ohne Informatiker und Programmierer gelingt die Digitalisierung nicht, ohne Heizungs-bauer bleiben die dringend benötigten Wohnungen kalt und ohne zusätzliche Altenpfleger gelingt die Versorgung unserer Angehörigen nicht“, bringt die Ministerin die Folgen des aktuellen Fachkräftebedarfs auf den Punkt.

Mit Blick auf die Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes sind aus Sicht der Ministerin nun schnelle Abläufe besonders wichtig. Es müsse mit höchster Priorität dafür Sorge getragen werden, dass die ausländischen Fach-kräfte, die nach Deutschland kommen wollen, nicht über Monate auf ihr Visum warten müssen. „Ich sehe hier gute Ansätze der Bundesregierung, beispiels-weise die Aufstockung des Personals. Ressourcen sind das eine, gut funktionie-rende Prozesse allerdings das andere. Wir werden beobachten, wie die Umsetzung des Gesetzes läuft, und zeitnah ein erstes Fazit ziehen“, kündigte die Ministerin an.
Eingebettet in den Kongress war ebenfalls das 13. Spitzengespräch der Fach-kräfteallianz unter Leitung der Ministerin. „Wir müssen uns noch stärker auf berufliche Weiterbildung konzentrieren und diese stärker am technologischen Wan-del orientieren. Natürlich ist das nicht einfach, besonders für kleine und mittlere Unternehmen. Eine unserer Unterstützungsmaßnahmen in diesem Bereich sind beispielsweise die Qualifizierungsverbünde“, so Hoffmeister-Kraut. Die Qualifi-zierungsverbünde, die gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, Südwest-metall und Südwesttextil gefördert werden, wurden auch auf dem BarCamp am Nachmittag vorgestellt.

Informationen zur Fachkräfteallianz:
In der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg sind über 40 Partner vertreten. Dies sind Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften, die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, die kommunalen Landesverbände, Pflegeorganisationen, regionale Wirtschaftsfördergesellschaften, der Landes-frauenrat und Ministerien der Landesregierung.
Mehr Informationen zur Fachkräfteallianz finden Sie hier: https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/arbeit/fachkraeftesicherung/fachkraefteallianz/

Textnachweis: Ministerium für Wirtschaft. Arbeit und Wohnungsbau
Bildnachweis:
 Tom Bush

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