Nicht nur Theorie, sondern auch Einblicke in die Praxis als Ergänzung zum innerschulischen Modul bieten die Unternehmensbesuche, die fester Bestandteil des Transferprojekts Girls‘ Digital Camps sind. Neben monatelangem Tüfteln an spannenden eigenen Projekten hatten die teilnehmenden Schülerinnen am Hebel-Gymnasium nun die Möglichkeit zu einer ausführlichen Firmenführung im Werk II beim Pforzheimer
Unternehmen G. Rau.
Bei dem interessanten Unternehmensrundgang und in einem Vortrag von Daniel Langbein (Vertriebsleiter inTEC, G.Rau) und Thomas Kappler (Technischer Leiter inTEC, G.Rau) erfuhren die Mädchen viel über das Unternehmen und seine Aktivitäten. Mit einer über 140-jährigen Erfahrung entwickelt die Firma G.RAU Innovationen aus Metall, die auf spezifische Kundenanforderungen abgestimmt sind. Die Fertigungsstandorte sind mit modernsten Technologien und Einrichtungen ausgestattet. Das Unternehmen nutzt intensiv die Möglichkeiten, die die neuen Transformationsprozesse in der digitalen Arbeitswelt bieten. Hier konnten die Mädchen also hochinteressante Anregungen und Impulse für die Umsetzung ihrer eigenen Projekte mitnehmen.
„Der Firmenbesuch bei der Firma G. Rau gibt den Schülerinnen spannende Einblicke in die Produktion und Arbeitsabläufe in der freien Wirtschaft“, freut sich Marina Binder, Leiterin der fischertechnik AG im Rahmen der Girls‘ Digital Camps am Hebel Gymnasium. „In der Girls' Digital Camp AG haben die Mädchen die Möglichkeit, in Gruppen an eigenen IT-Projekten zu arbeiten, darunter sind ein elektronisches Katzenspielzeug und ein Finger-Twister Spiel. Dabei können die Schülerinnen eigene Ideen umsetzen und müssen bei Problemen eigene kreative Lösungen finden“, erläutert Binder weiter.
Dem pflichtet auch Kerstin Weipert, Projektreferentin der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) bei und ergänzt: „Für die Teilnehmerinnen der Girls‘ Digital Camps ist es eine große Bereicherung, Einblicke zu bekommen, wofür Technik und digitale Anwendungen in der Industrie in unserer Region zum Einsatz kommen. Wir freuen uns, dass ein renommiertes und innovatives Unternehmen wie die Firma G.Rau dies
möglich macht.“
Inge Reim, Personalleiterin bei G. Rau, sieht das Projekt Girls’ Digital Camp als Grundstein für den Bereich Informatik und Technik und erläutert, dass es dem Unternehmen sehr wichtig ist, dass die Begeisterung für Technik bereits bei der Berufswahl eine Rolle spielt: „Das Unternehmen G.RAU steht für innovative Ideen mit dem Leitspruch: Metalle sind unsere Welt. Wir haben die Anschaffung der fischertechnik-Baukästen im
Hebel Gymnasium gerne unterstützt. Wir brauchen für unsere Produktion und auch für die Entwicklung unserer Produkte Nachwuchsfachkräfte, die sich mit der Technik identifizieren. Aber genauso wichtig ist es, die reale Arbeitswelt kennen zu lernen. Deshalb freuen wir uns sehr über den Besuch der Projektgruppe des Hebel-Gymnasiums in unserem Werk im Brötzinger Tal. Hier können die Mädchen vor Ort sehen, wie viele Facetten die Technik bieten kann“.
Im Herbst vergangenen Jahres brachten die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) und das CyberForum e.V. die ersten Girls‘ Digital Camps in der Region Nordschwarzwald auf den Weg. Zu den sieben Schulen in der Region, an denen das Projekt realisiert wird, gehört auch das Hebel Gymnasium in Pforzheim. Die AG am Hebel-Gymnasium wird unterstützt von der G.Rau GmbH & Co. KG, der Sparkasse Pforzheim-Calw, der Stadt Pforzheim und der Jolanda Rothfuß-Stiftung.
Bei dem vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg geförderten Transferprogramm Girls‘ Digital Camp erhalten Mädchen und junge Frauen ab Klassenstufe sechs bis acht konkrete Einblicke in digitale Anwendungen und Berufsfelder. Die Teilnehmerinnen stärken durch das praktische Erleben ihr Selbstbewusstsein im Umgang mit und in der Gestaltung von digitaler Technik und erleben, wie vielfältig, kreativ, zukunftsorientiert und gesellschaftlich relevant digitale Anwendungen und Berufe sind.