Editorial des Geschäftsführers Jochen Protzer Juni 2024

|Arbeitswelt und Beruf
Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald

Liebe Leserinnen und Leser, sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, Sie zu unserer Juni-Ausgabe des Newsletters der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald willkommen zu heißen. Der Sommer steht vor der Tür, und mit ihm kommen spannende Entwicklungen und Neuigkeiten, die wir mit Ihnen teilen möchten.

Zum einen sind es die Nachrichten aus der Wirtschaft, die mir Sorgen machen. Zahlen und Analyse des Statistischen Landesamtes belegen, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen des vergangenen Jahres weiterhin nachwirken und die “Südwestindustrie” beispielsweise im April 2024 deutliche Rückgänge bei Auftragseingängen (-5,4 %), Produktion (-7,5 %) und Umsätzen (-8,8 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen müssen. Besonders betroffen ist das Inlandsgeschäft mit einem Minus von 7,7 % bei den Aufträgen, während das Auslandsgeschäft um 4,1 % zurückging. Auch die Produktionszahlen und Umsätze spiegeln diese schwierige Lage wider. Trotz eines leichten Anstiegs der Aufträge im Vergleich zum Vormonat (+5,7 %) bleibt die Gesamtbilanz von Januar bis April 2024 leider negativ. Auch aus vielen Besuchen und Gesprächen wird klar, dass die Herausforderungen eher größer geworden sind. Schnelle Lösungen gibt es für mich nicht, aber die Überzeugung, dass verstärkt auf neue Technologien, nachhaltige Geschäftsmodelle und strategische Überlegungen gesetzt werden müsste, in welchen (Zukunfts-) Märkten die eigene Kernkompetenz künftig eingebracht werden kann. Mein persönlicher Fingerzeig an uns alle; dazu braucht die Wirtschaft keine gutgemeinten, aber überbordende und demotivierende Bürokratie-Fesseln, sondern verlässliche Leitplanken, Vertrauen und Freiheit fürs „unternehmen“. Die Weisheit ist nicht neu, aber sie gilt meines Erachtens mehr denn je: Wirtschaft ist zur Hälfte Psychologie.

Innerhalb der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald haben wir die Taktrate unserer Aktivitäten nochmals erhöht; schauen Sie nur auf die vielfältigen Veranstaltungen und Maßnahmen, die wir in diesem Newsletter anbieten. Auch im vertraulichen und individuellen Kontakt zu Unternehmensvertretern und Betriebsräten, zu politisch Verantwortlichen und der Wissenschaft läuft vieles, was wir gleich nicht an die große Glocke hängen. Entscheidend ist, dass wir mit unseren Möglichkeiten, maßgeblich unterstützt durch Förderprojekte des Landes, des Bunde und der Europäischen Union in der Region zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region beitragen können. Wir sind unterwegs mit einem klaren Fokus auf Effizienz, Transparenz und Zusammenarbeit.

In diesem Monat startet ein besonderes Ereignis, das diesen Sommer in Deutschland, in Baden-Württemberg und auch in unserer Region Begeisterung entfachen und positive Spuren hinterlassen kann, die Fußball-Europameisterschaft. Sportgroßveranstaltungen wie diese haben eine bemerkenswerte Auswirkung auf die Wirtschaft, auch in unserer Region. Hotels und Gaststätten freuen sich auf die erhöhten Buchungszahlen, lokale Unternehmen profitieren von der gesteigerten Nachfrage. Solche Ereignisse stärken nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl und die regionale Identität. Wir hoffen, dass die Europameisterschaft viele positive Impulse für unsere lokale Wirtschaft bringt und sind voller Vorfreude auf spannende Spiele. Das Dänische Team ist in seinem Base-Camp in Freudenstadt begeistert empfangen worden, die Nominierung von Christian Führich vom VfB Stuttgart ist in der Bäckerei Seeger in Nagold bekannt gegeben worden, und an einigen Plätzen der Region wird Public Viewing als Gemeinschaftserlebnis einen positiven Beitrag gegen schlechte Stimmung leisten.

Wirtschaft und Sport stehen in den nächsten Wochen hoch im Kurs, aber auch der Kultursommer und die Ornamenta zeigen, dass sich arbeiten und feiern, Spaß und Verpflichtung nicht entgegenstehen, sondern zwei Seiten einer Medaille sind. Nutzen Sie die Angebote, freuen Sie sich auf eine schöne Zeit und helfen Sie mit, dass der Nordschwarzwald als attraktiver Standort für Unternehmen und Menschen weiter gestärkt wird.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen und sonnigen Juni und freue mich darauf, Ihnen in der nächsten Ausgabe weitere spannende Neuigkeiten zu präsentieren.

 

Mit herzlichen Grüßen

Jochen Protzer

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