Die Börsen sind weiter im Aufwärtstrend und gleichzeitig wird in manchen Branchen/Unternehmen ein massiver Stellenabbau angekündigt. Die Zahl der Kurzarbeit beantragten Unternehmen ist in der Region Nordschwarzwald aktuell auf inzwischen 114 gestiegen mit insgesamt 3.333 betroffenen Beschäftigten. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt in der Region insgesamt weiterhin sehr robust und um eine Arbeitslosenquote von 3,5% beneiden uns viele anderen Regionen. Die Zahl der Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in der Region Nordschwarzwald liegt mit 219.549 auf einer Rekordzahl.
Vor wenigen Tagen haben wir in einem Workshop die aktuellen Wirtschaftszahlen der Region analysiert, die Entwicklung der Top-Branchen über mehrere Jahre genauer angesehen, Standort-Quotienten herausgearbeitet und den Nordschwarzwald dabei mit anderen Regionen verglichen. Für die Region Nordschwarzwald wurden die momentan stärksten Branchen analysiert. Hierzu wurde die Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) des statistischen Bundesamtes nach den vier Indikatoren Anzahl der Beschäftigten, Wachstumsdynamik der Beschäftigung, Anteil der Fachkräfte und dem Standortquotient analysiert. Die Analyse hat die folgenden Top 10 Branchen für die Region ergeben:
1. Maschinenbau
2. Herstellung von sonstigen Waren
3. Herstellung von Metallerzeugnissen
4. Gesundheitswesen
5. Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)
6. Architektur- und Ingenieurbüros
7. Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung
8. Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)
9. Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime)
10. Erziehung und Unterricht
Interessant sind die Zusammenhänge in sogenannten Wertschöpfungsketten. Mit 23,2 Prozent Anteil an allen Sozialversicherungsbeschäftigten (SVB) der Region, hat die Wertschöpfungskette (WSK) Maschinenbau den höchsten Anteil an Beschäftigten. Zudem sind in dieser WSK die Betriebe um 2,3 Prozent und die SVB um 19,6 Prozent in den letzten 5 Jahren gestiegen. Wer mehr wissen möchte, kann die Analyse gerne bekommen.
Insgesamt zeigen die Zahlen ein realistisches Bild der regionalen Wirtschaft und gute Aussichten für die Zukunft. Aber auch die Handlungsfelder sind klar erkennbar, wo wir verstärkt was tun müssen. An der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft entstehen genau die Ideen und Geschäftsgrundlagen von morgen. Darum hat dieses Thema nicht nur in der Strategie der regionalen Wirtschaftsförderung einen hohe Bedeutung, sondern beschäftigt uns auch innerhalb des jetzt eingeläuteten sogenannten RegioWIN Wettbewerb 2030, bei dem wir uns um europäische und Landes-Fördermittel zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bemühen.
Im nächsten Newsletter werde ich Ihnen u.a. über die Hannover Messe und unsere Aktivitäten am Gemeinschaftsstand der Region Nordschwarzwald berichten.
Ihr Jochen Protzer, Geschäftsführer
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